Denver - Broomfield





Dieser Tag ist zum Eingewöhnen bestimmt. Das beginnt beim "Frühstück", dass in einem kantinenähnlichen Raum mit Pappgeschirr und Plastbesteck eingenommen wird. Zentraler Punkt des Büffets ist der Toaster, der einige der herumliegenden Teile erst genießbar macht. Kaffee kommt aus Wand. Immerhin ist Days Inn eines der wenigen Hotels dieser Kategorie, die überhaupt ein Frühstück anbieten und das Wesentliche war auch vorhanden.
Nach dem check-out organisieren wir am und im Auto erstmal unser Gepäck um, so dass wir die kommenden vier Wochen gut aus dem Auto leben können. Dann fahren wir auf normalen Vorstadtstraßen vom Hotelbezirk (hier gibt es ausser Hotels, Restaurants und Waschsalon nichts) in einen anderen Vorort von Denver: Aurora. Der Verkehrsfluss um diese Zeit ist dünn, ab und zu von Ampeln unterbrochen. So können wir uns in Ruhe an die Verhältnisse gewöhnen.
In Aurora landen wir gleich vor einem großen K-mart. Kann man in Sortiment und Größe mit Globus oder Real vergleichen. Für unser ersten Einkauf nehmen wir uns viel Zeit, studieren die Preise, suchen genießbares Brot und versorgen uns schließlich für die nächsten beiden Tage. Das Wichtigste ist ein cooler, der alle unsere Vorräte fasst und zusätzlich eine Eispackung aufnimmt, die alles für ein bis zwei Tage schön kühl hält. Er passt grad so noch in den Kofferraum hinein. Nun sind wir komplett.
Zufälligerweise sind wir auch unmittelbar an einer Haupteinfallstrasse nach Denver, auf der man ohne eine Abbiegung das Stadtzentrum erreicht. Darauf fahren wir, bis wir meinen, es wäre an der Zeit, das Auto abzustellen. Ausserhalb von downtown ist das auch kein Problem, wir können sogar unter einem Baum parken. Vorsichtshalber werfen wir aber noch einige intensive Blicke in die Umgebung, es sieht aber alles recht normal aus.
Vom Parkplatz aus erreichen wir in 5 Minuten das Capitol

und nach einer Viertelstunde die eigentliche Downtown. Die Hauptgeschäftsstraße ist eine Fußgängerzone, an deren Ende sich die mehr oder weniger verwaiste Station der Union Pacific

befindet. Rundherum auf ehemaligem Bahngelände wird kräftig gebaut.
Ein kostenloser Bus bringt uns wieder zurück durch die Fußgängerzone, so dass wir nach gut 3 Stunden wieder am Auto sind und einen recht umfassenden Eindruck von der Stadt und ihren Leuten gewonnen haben.
Nun wird es langsam Zeit, in Richtung der vorgebuchten cabin auf einem Campingplatz nördlich von Denver aufzubrechen. Mittlerweise ist der abendliche Berufsverkehr in vollem Gange und wir mitten drin. Wir erreichen nördlich des Zoo die I70W und quälen uns dann auf die I25N. Etwa 10 Meilen weiter nördlich nutzen wir den etwas nachlassenden Verkehr, um die Autobahn zu verlassen. Wir müssen uns erst mal orientieren, die Aufschriften auf den Exit-Tafeln entsprachen nicht in jeden Fall unseren Erwartungen. Oft sind nur die Vorstädte erschließende Parkways angeschrieben, die findet man aber auf den normalen Karten nicht. Was wir finden, ist ein schöner Aussichtspunkt auf Denver und wir können nach dem hitzigen Stadttag mal etwas durchatmen.

Jetzt klappt es auch mit der Orientierung wieder.
Wir fahren noch 10 Meilen weiter und verlassen am Exit 229 wieder die Autobahn um auf der Co7 die erste Straßenbaustelle zu erleben. Ampeln gibt es nicht, es wird alles mit Handsignalen und Funk geregelt und geht recht locker zu. Diese wahrscheinlich schlecht bezahlten Jobs werden oft von Frauen ausgeübt.
Nach der Baustelle stehen wir unmittelbar vor dem Eingang des Campingplatzes. An dieser Stelle hatten wir ihn noch nicht erwartet, es sind gerade mal 100 m bis zur I25.
Es handelt sich um einen typischen RV Park mit ein paar Alibi tent sites. Die Reservierung der cabin hat geklappt, wir kommen uns schon sehr routiniert vor. Leider hat sich die Hütte über den Tag stark aufgeheizt.

Wenn man das Fenster öffnet, dringt der Lärm der Autobahn ungebremst herein. Außerdem noch jede Menge Motten, die das marode Fliegengitter überwinden. Übrigens auch bei geschlossenen Fenstern. Wir ergreifen einige Abwehrmaßnahmen mit begrenztem Erfolg. Es wird eine heiße Nacht!


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