Hill City - Deadwood - Gillette - Sheridan - Wapiti





Dieses schöne Plätzchen lässt uns überlegen, hier schon mal eine Art Ruhetag einzulegen.

Aber die Restwolken des gestrigen Gewitters hängen noch in den Bergen und so halten wir den Plan ein ubd begeben uns wieder auf die Piste. Zunächst genießen wir noch die schöne Landschaft auf der US385N. Am Pactola Reservoir besuchen wir ein Visitor Center des National Forest, ebenfalls sehr informativ und anschauenswert. Der diensthabende Ranger erzählt uns stolz, dass dieser Forstbezirk der bedeutendste Holzlieferant der USA ist.
Kurz danach erreichen wir Deadwood, wo es noch viele Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Goldrausches in diesem Gebiet gibt. Wir zählen aber nicht zu den Interessenten und nutzen die Stadt nur zum Tanken, bevor es auf die I90W geht.
Damit ist der Abstecher nach South Dakota beendet. Wir erreichen wieder Wyoming, ohne diesmal das Welcome Center aufzusuchen (2 Pfund Prospekte liegen immer noch ungelesen auf der Rückbank).
Die nächsten 150 Meilen fahren wir durch die Prärie, grasbewachsene, jetzt mehr und mehr grün, kleine Hügelchen ohne Ende. Von einem Autofriedhof und der Ortschaft Gillette abgesehen, gibt es auf dieser Strecke keine Ansiedlung rechts und links der Autobahn. Etwa alle 10 Meilen gibt es einen Exit, der aber meist sofort in einen Feldweg übergeht. Der führt wahrscheinlich zu einer einsamen Ranch. An jeder zweiten oder dritten Abfahrt stehen services (gas, food, lodging) zur Verfügung.
Gillette nutzen wir zum Einkaufen. Es ist irgendwie die typische amerikanische Kleinstadt: eine überdimensionale Kleingartenanlage, die Wege zwischen den Gärten sind allerdings fast durchweg 5-spurig (2 Fahrbahnen in jede Richtung, in der Mitte die Abbiegespur), kein erkennbares Zentrum und an den Rändern durchsetzt mit Tankstellen, Waschsalons, Motels, Supermärkten und dem einen oder anderen Gewerbe.
Nach Gillette baut sich langsam im Westen die Kette der Big Horn Mountains auf. Die höchsten Gipfel (13000 ft) sind alle schneebedeckt. Zwei direkte Zugänge zum Yellowstone NP führen über dieses Gebirge, wir entscheiden uns für die nördlichere US14W. Nicht ohne vorher dem Visitor Center des Big Horn NF in Sheridan einen Besuch abgestattet zu haben. Nun gibt es tatsächlich keine Übernachtungsmöglichkeit in Wyoming mehr, die wir noch nicht kennen ?!
Von Sheridan an geht es straff bergauf, und bald haben wir herrliche Blicke zurück auf die Prärie. Die Passstraße läßt sich locker fahren, kein Vergleich mit Alpenpässen. Oben ist es recht kühl, schließlich haben wir die 9000 ft Marke schon erreicht. So kommt uns das Visitor Center (schon wieder) mit kostenlosem Kaffee gerade recht.
Wir erreichen einen neuen Höhenrekord mit dem Auto:

2847 m (bisher Stilfser Joch). Danach geht es aber recht steil

in das Big Horn Basin hinunter, eines dieser Trockentäler zwischen den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bergketten. Obwohl es ein NRA am Big Horn Lake (sehr wenig Wasser) mit Campingplätzen gibt, wollen wir noch weiter. Die nächsten Orte haben außer Tankstellen nicht viel zu bieten. In Lovell nutzen wir eine davon.
So erreichen wir alsbald Cody, dass seinem Namen alle Ehre macht (William Cody = Buffalo Bill) und sich als Western Stadt präsentiert. Entsprechend pulsiert das Leben dort und es hat keinen Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten. Die Campingplätze sind vom Typ RV Park, kommen also nicht in Frage. Wir wollen das langsam fällige Abendbrot doch woanders einnehmen.
Westlich von Cody fahren wir am Buffalo Bill Reservoir entlang, ein sehr schön gelegener Stausee, den wir leider nicht mehr richtig würdigen können. Auch der Ort mit dem schönen Namen Wapiti wird schnell durchfahren, ohne die an der Straße liegenden RV Park in Betracht zu ziehen.
Wir hoffen auf die in der Karte verzeichneten CGs des Shoshone NF, zunächst erreichen wir aber bear country. Große Warnschilder an der Straße, dass Grizzlybären unsere Lebensmittelvorräte plündern wollen. Ganz ohne Wirkung bleiben die Schilder nicht, wir erkundigen uns beim glücklicherweise anwesenden CG host auf dem Big Game CG

nach den tatsächlichen Gefahren. Demnach wäre der nächste Grizzly über 12 Meilen entfernt und stelle keine Gefahr dar, nur mit einem jungen Elch müssten wir rechnen.
Wir wollen das mal glauben, es dämmert schon. Schnell das Zelt aufgebaut,

Holz gesammelt, das Feuer entzündet. Ein idyllischer Abend, die Sterne funkeln, der Shoshone River rauscht kräftig am Zelt vorbei, wir sind auch fast allein auf dem Platz. Und das für $5 die Nacht.

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