Wapiti - Yellowstone NP





Ein herrlicher Morgen auf diesem herrlichen Platz. Und kurz nach dem Aufstehen ist es soweit. Der junge Elch weidet unweit des Zeltes in den Büschen.

Er lässt sich auch durch unsere Fotografierversuche nicht stören. Näher als etwa 10 m gehen wir nicht heran, er wird auch eine Fluchtdistanz haben. Es bestätigt sich das, was wir auch schon bei Kleintieren (verschiedene Hörnchen, Präriehunde, Hamster) und Vögeln bemerkt haben: Ihre Distanz zum Menschen ist viel geringer als in Europa.
Der schöne Morgen verleitet uns noch zum Fotografieren am Shoshone River,

dann brechen wir auf. Die schönen Landschaftseindrücke reissen jetzt nicht mehr ab. Wir kommen noch an mehreren schön gelegenen Campingplätzen vorbei und es geht hinauf in die Absaroka Range, die die östliche Begrenzung des Yellowstone NP bildet.

Kurz nach dem Parkeingangerreichen wir die Passhöhe bei 8530 ft. Die Seen in unmittelbarer Nähe sind noch teilweise zugefroren, umgeben von Schneefeldern. Trotzdem haben die Berge hier keinen Hochgebirgscharakter, ausgedehnte Wälder säumen die Straße bis zum Yellowstone Lake.
Der erste Blick auf den See liefert zugleich einen schönen Rundblick auf den ehemaligen Vulkankrater, in dem die Mehrzahl der Geysirbecken liegt. Umrahmt wird das Ganze von alpinen Bergketten. Die Krönung der Szene ist ein am Hang zum Seeufer weidender Büffel,

an dem in gebührender Entfernung auch noch ein Coyote vorüberschleicht.
Wir wissen, dass die Campingplätze im Park frühzeitig am Tag belegt sein können, deshalb steuern wir als nächstes den CG am Canyon Village an. Auf dem Weg dorthin schauen wir uns zur Einstimmung die Schlammvulkane sowie die blubbernden, stinkenden und zischenden Löcher im Sulphur Basin an.


Der angefahrende Campingplatz ist groß, aber tatsächlich schon gut gefüllt. Es geht alles sehr geordnet zu, an der Anmeldung wird ein Platz zugewiesen. Das ist naturgemäß nicht mehr der allerschönste, ziemlich nahe an der comfort station und der Erschließungstraße. Der Nachbarplatz wird nicht vergeben, er ist noch weitgehend schneebedeckt. Wir stellen das Zelt wie vorgeschrieben auf dem pad (eine Art Sandkasten)

auf und starten dann die erste Besichtigungstour auf der North Loop.
Zunächst fahren wir zum Dunraven Pass und testen mal einen Wanderweg zum Mt. Washburn, einem der höchsten Berge auf dem Parkgelände (10243 ft.) Nach der halben Strecke kehren wir aber wieder um, die Schneefelder werden immer ausgedehnter und es wird zum Laufen zu schwierig.


Auf der anderen Seite des Passes sehen wir zum erstenmal große Flächen, wo 1995 die Waldbrände gewütet haben. Es stimmt zwar, dass die Natur sich am Boden und im Unterholz schon wieder regeneriert hat, trotzdem bieten die vielen noch stehenden kahlen und schwarzen Bäume keinen schönen Anblick.
Wir erreichen den Tower Fall, wo der Tower Creek in den Canyon des Yellowstone River stürzt. Ein imposanter Anblick von oben wie auch nach einer netten kleinen Wanderung von unten.

Gleich danach gibt es schon wieder eine Attraktion: ein Schwarzbär etwa 20 m vom Straßenrand entfernt. Es entsteht ein kleines Verkehrschaos, Stative werden aufgebaut und riesige Objektive ausgefahren. Es ist aber auch schon ein Park Ranger da, der alles in geordnete Bahnen lenkt. Den Bären kümmerts nicht, er buddelt auf der Wiese herum.


Die Terassen der Mammoth Hot Springs sind gut mit Wegen und Stegen erschlossen, in einem etwa einstündigen Rundgang können wir die unterschiedlichsten Formationen bestaunen.

Anschließend machen wir Halt am Sheepeater Cliff, einem Obsidianfelsen, der den Shoshone Indianern das Material für ihre Pfeilspitzen lieferte.
Letzter Tagesordnungspunkt ist das Norris Geyser Basin, eine Versammlung von mehreren kleineren, unregelmäßig ausbrechenden Geysiren. Als wir das Becken erreichen, bricht einer zweimal hintereinander in recht imposanter Weise aus. Man kommen ihm anschließend auch recht nahe, aber das hat ihn wohl so verschreckt, dass er während unserer Anwesenheit nicht mehr wollte.
Es geht zurück zum Zeltplatz. Der ist jetzt tatsächlich in unserem Bereich voll. Nach dem Abendbrot lodert wieder das Lagerfeuer, danach wird es schnell recht kühl und wir verkriechen uns bald in die Schlafsäcke.
Für weitere Informationen und Bilder über den Yellowstone NP verweisen wir noch einmal auf die offizielle Website, insbesondere die Online-Tour, sowie auf den schönen Reisebericht von Andreas M. Winter.
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