Salt Lake City - Wendover - Mill City - Tahoe City






Da der Zeltabbau entfällt, kommen wir recht zeitig los und bei sehr wenig verkehr auch gut voran. Zunächst fahren wir am Südufer des Great Salt Lake entlang. Es gibt einen großen Bootshafen, aber auch ausgedehnte Anlagen zur Salzgewinnung. Das waren aber die letzten Fixpunkte für die Augen, wir erreichen die Great Salt Lake Desert. Rechts und links flache Salzwüste mit einzelnen kümmerlichen Büschen, immer wieder mit großen weißen Flächen durchsetzt, die Autobahn auf 50 Meilen schnurgerade. Vor uns eine Bergkette, die aber nur zögernd näher kommt, obwohl wir die cruise control auf gut 75 mph eingestellt haben. Schließlich ist es rechts und links nur noch weiß und wir kommen zu dem Parkplatz, der mit einem Aussichtstürmchen hinüber zur Weltrekordstrecke Bonneville Speedway ausgestattet ist.

Es pfeift ein unangenehmer Nordwind und wir sehen zu, dass wir weiterkommen.
Schließlich erreichen wir die Bergkette doch und damit auch die Staatsgrenze von Nevada. Gleich dahinter steht das erste Casino, wir besuchen aber natürlich das Welcome Center. Nachdem wir auf der Rückbank etwas Platz geschaffen haben, können wir noch einen Stoß Prospekte dazulegen. Es sind diesmal nicht ganz so viele. Nevada ist sicher der Staat mit den meisten restricted areas und die veröffentlichen bekanntlich keine Prospekte.
Die nächsten 250 Meilen sind eine Abfolge von öden Trockentälern, unterbrochen von ebenso öden Bergketten. Ganz selten sehen wir mal ein paar Rinder, die einem echt leid tun können. Die meisten Exits enden auf Feldwegen (was natürlich der falsche Begriff ist, es gibt keine Felder), die ins Nichts zu führen scheinen. An und zu gibt es aber auch mal eine geteerte Straße zu einem Bundes- oder Staatsgefängnis. Ausgebrochene Sträflinge haben aber keine Chance, das Mitnehmen von Anhaltern ist hier ausdrücklich untersagt.
Um so erstaunlicher ist die Existenz von drei etwas größeren Ortschaften: Elko, Battle Mountain und Winnemucca. Sie werden wohl hauptsächlich vom Dienstleistungsangebot für den Durchgangsverkehr leben. Auf der Karte sind noch kleine Ortschaften verzeichnet, diese bestehen aber jeweils nur aus einer Autobahnabfahrt mit gas, food, lodging. Es gibt übrigens keine Tankstelle und keinen food store ohne Spielautomaten.
Irgenwann haben die 250 Ödmeilen aber auch mal ein Ende und schlagartig mit Erreichen der Doppelstadt Sparks-Reno nimmt der Verkehr zu. Wir haben hier ber keinerlei Ambitionen, außer den Abzweig zum US395S und dann zum NV431W zu finden. Beides gelingt und plötzlich geht es steil bergauf (aber vierspurig) in die Sierra Nevada. Wir sind natürlich nicht überrascht, schließlich haben wir uns hier in der Nähe des Mt. Rose Summit(8933 ft) einen CG ausgesucht, den wir jetzt ansteuern. Was wir allerdings nicht wussten: er ist fast vollkommen schneebedeckt und praktisch noch nicht in Betrieb. Es heisst also weiterfahren und zwar steil hinunter zum Lake Tahoe. Jetzt hat sich aber die weite Fahrt durch die Ödnis gelohnt, es gibt herrliche Blicke auf den See, der in 2000 m Höhe liegt und ringsherum von schneebedeckten Gipfeln umrahmt wird.

Kurz nachdem wir das Seeufer erreicht haben, überfahren wir, diesmal fast unbemerkt, die Grenze zu Kalifornien. Auffällig sind zunächst die deutlich höheren Benzinpreise und die Ampelkreuzungen. Im Gegensatz zu den anderen Staaten haben sie Ampeln vor und hinter der Kreuzung. Auf der Uferstraße CA28 herrscht ein lebhafter Wochenendverkehr.
Weder der Campingplatz in der ersten kalifornischen Ortschaft Kings Beach noch der direkt am Ufer gelegene in Tahoe City sagen uns zu. Überall gibt es irgendwas auszusetzen. Schließlich fahren wir auf dem CA89 in den Tahoe NF hinein und finden auf dem Silver Creek CG einen schönen Stellplatz. Es handelt sich dabei um eine walk-in site. Wir müssen das Auto auf einem speziell dafür vorgesehenen parking lot abstellen und das Gepäck ca. 100 m zum Stellplatz, der direkt am Truckee River liegt, transportieren. Es folgt das nun schon gewohnte Ritual Aufbauen, Abendbrot essen, Holz sammeln, Lagerfeuer. Es kündigt sich wieder eine sternkalte Nacht an.
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