Olema - San Francisco - Big Sur





Unser heutiges Ziel, die Pazifikküste um Monterey, ist nicht so weit entfernt, so dass wir noch ein kleines Restprogramm in San Francisco abspulen können. Wir fahren wieder auf Ca1 südwärts, können vor Stinson Beach Robben beim Sonnenbad beobachten, und machen noch einen Abstecher zu den Muir Woods. Es ist unsere erste Begegnung mit den großen Redwood-Bäumen und es gefällt uns so gut, dass wir den ganzen Rundweg durch den Park abwandern.

In Main City erreichen wir wieder US101, vorher ergänzen wir aber noch unsere Vorräte an Benzin und Lebensmitteln.
In San Francisco fahren wir heute ein Teilstück des Scenic Drive. Dieser 42 Meilen lange Rundkurs für Autotouristen führt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Wir nutzen diese Strecke für eine Fahrt am Ocean Beach. Leider ist das Wetter nicht wesentlich besser als in den vergangenen Tagen, nach wie vor Nebel und am Ufer ein straffer Wind, so dass keinerlei Badegelüste aufkommen. Wir wenden uns enttäuscht ab und den Twin Peaks zu, zwei Hügeln mit einer wirklich tollen Aussicht auf die Stadt und die Bay.

Das war noch ein schöner Höhepunkt unseres San Francisco Besuchs, so dass wir die wegen Parkplatzproblemen ausfallende Besichtigung des Stadtteils SOMA (South of Market Street) verschmerzen. Vielmehr konzentrieren wir uns darauf, einen Zugang zu einer Autobahn zu finden, was wegen der vielen Einbahnstraßen nicht so einfach ist. Schließlich finden wir aber eine bequeme Auffahrt zur I280S, auf der wir San Francisco südwärts verlassen.
Wir wählen bewusst diesen Weg, um auch einen Eindruck vom Ballungszentrum um San Jose zu bekommen. Dies äußert sich natürlich wieder in einem sehr dichten Verkehr. Tatsächlich sind wir jetzt im Santa Clara County, besser bekannt als Silicon Valley. Im weiteren Streckenverlauf über Ca85 und Ca17 nach Santa Cruz tauchen fast nur noch in der Computerbranche bekannte Orte auf den Ausfahrtschildern auf: Palo Alto, Sunnyvale, Cupertino, Scotts Valley. Die meisten Angestellten scheinen aber nicht mehr in ihren Büros, sondern in ihren Auto zu sitzen. Kurz vor Santa Cruz haben wir den ersten und einzigen dicken Stau auf unserer Reise an der Zusammenführung von Ca17 und Ca1, auf die wir jetzt einbiegen.
Weitere 20 Meilen südlich sind aber die Autos alle in den Wohnvororten verschwunden. Es wird ruhiger, um nicht zu sagen langweilig. Ca1 weicht hier von der Küstenlinie ab und führt durch eine relativ flache und trockene Landschaft. Ab und zu gibt es Hinweise auf Straßen zur Küste mit Stränden und State Parks. Nachdem wir den Salinas River überquert haben, öffnet sich der Blick auf die Monterey Bay. Direkt an der Straße tauchen jetzt auch wieder diverse RV Parks auf. Sie wirken aber nicht sehr einladend und so beschließen wir, noch in die Gegend von Big Sur weiterzufahren.
Diese Entscheidung bereuen wir nicht, denn südlich von Carmel-By-The-Sea ändert sich die Küstenlandschaft dramatisch. Die Coast Range rückt wieder bis an den Ozean vor, entsprechend spektakulär windet sich die Straße durch die Steilküste. Dazu die Abendsonne, wir sind begeistert. Bleibt nur das noch nicht geklärte Übernachtungsproblem. Die Landschaft gibt nicht viel Platz für Campingplätze her und die wenigen neigen laut Reiseunterlagen schnell zur Überfüllung.
Tatsächlich ist es dann nicht so dramatisch. Kurz vor Big Sur weicht die Straße etwas ins Hinterland zurück und inmitten von Redwood-Wäldern gibt es zwei recht große Campingplätze, die wegen ihrer exponierten Lage zum Teil nicht von RVs befahren werden können. Also Platz für Zelte und wir können einen der letzten Stellplätze belegen, mit dem wir aber sehr zufrieden sind. Diesmal schlagen wir unser Zelt direkt unter riesigen Redwoods auf, sie sollen aber recht standfest sein. Nachteilig ist, dass auf dem Platz wenig Holz herumliegt, außerdem brennt Redwoodholz sehr schlecht. Also müssen wir bei einbrechender Dunkelheit noch eine Holzsammelwanderung machen. So ist auch dieser Tag wieder voll ausgefüllt.

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