Big Sur - Monterey - Arroyo Seco NFRA





Am Morgen sorgen die Redwoods gerade für die richtige Verteilung von Licht und Schatten. Wir haben heute kein festes Programm und lassen es ruhig angehen. Zunächst ist geplant, die Küstenstraße Ca1 wieder bis nach Monterey zurückzufahren, um die gestern gewonnenen ersten Eindrücke zu vertiefen.
Los geht es im Andrew Molera State Park, ein relativ unberührter Park zwischen Küstenstraße und Ozean mit einer windgeschützten Bucht und wilden Uferzonen.

In der Bucht gehen ganz Mutige baden, wir haben aber keine Badesachen dabei.
Auf dem weiteren Weg halten wir immer mal an, die Eindrücke sind wirklich bombastisch. Wir schaffen dann tatsächlich noch ein Fußbad im Pazifik. Mehr ist nicht drin, weil wieder zu windig, zu starke Brandung und saukalt.
Für Monterey haben wir auch keinen festen Plan und so landen wir zunächst in Pacific Grove an der Nordspitze der Halbinsel. Hier steht ein historisches Lighthouse

und es geht alles recht beschaulich zu. Die schönen (und sicher teuren) Häuser an der Uferstraße haben nächste Nähe zum obligatorischen Golfplatz, aber einen öffentlichen Strand gibt es auch. Dort setzen wir uns für eine Weile zwischen die Felsen und lassen die Seele baumeln.
Das Zentrum von Monterey wimmelt dagegen von Touristen. Sie sind wohl vor allem wegen des Aquariums hier. Wir bummeln ein wenig über die Cannery Row und einen Fisherman's Wharf gibt es hier auch. Schließlich stellen wir aber fest, dass wir genug Küste gesehen haben. Dies ist gleichzeitig der Beginn des Rückwegs, auf der Monterey Peninsula haben wir den westlichsten Punkt unserer Reise erreicht.
Wir fahren über den County Highway G16 in das Carmel Valley hinein und schneiden dabei die Coast Range an, deren Berge sehr schnell bis auf fast 6000 ft. emporsteigen. Nach wenigen Meilen sind wir aber schon auf der Leeseite des Gebirges und hier hat sich die Landschaft gewaltig verändert: weit und breit vertrocknetes Gras mit wenigen Büschen und Bäumen.
Bergseitig liegt der Los Padres NF, laut Karte gibt es hier Campingplätze und wir steuern gleich den ersten davon an. Das ist leichter gesagt als getan. Es gibt weder das gewohnte Hinweisschild noch die auf der Karte verzeichneten Ortschaften. Die geteerte Straße endet, wir erkundigen uns bei einem einsamen Haus. Tatsächlich soll es einen Campingplatz "four miles uphill on dirty road" geben.
Die Straße ist wirklich abenteuerlich, überraschenderweise tauchen immer mal wieder einzelne Häuser auf und der Zeltplatz ist auch da. Allerdings menschenleer und in einer Verfassung, als wenn sich schon längere Zeit niemand um ihn gekümmert hätte. Wasser gibt es auch keins. Unsere Toleranzgrenze ist erreicht, wir müssen den Rückzug antreten. Im Ergebnis dieser Aktion haben wir eine weitere dicke Staubschicht auf dem Auto. Einen weiteren Platz in der Nähe trauen wir uns nicht anzufahren, wieder eine ungeteerte Straße und das Ergebnis ist ungewiss.
So fahren wir auf gut Glück auf der G16 weiter und nach 10 Meilen erreichen wir gleichzeitig den privaten Camping Miller's Lodge und ein Hinweisschild zu einem Platz des NF, dem wir folgen. Wir hätten uns Miller's Lodge wenigstens anschauen sollen, so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Der Arroyo Seco CG im gleichnamigen Recreaation Area des NF macht zunächst einen guten Eindruck. Relativ groß, ordentlich geharkte Stellplätze und ein etwas rustikales, aber freundliches Host-Ehepaar, dass alle 10 Minuten mit einem Golfwägelchen über den Platz fährt und von den Neuankömmlingen die Campinggebühr einsammelt. Einzig störend zunächst die Discomusik am anderen Ende des Platzes, Es ist Nachmittag, wir tun das als Ausnahme ab.
Gegen Abend ändert sich das Bild. Der CG liegt oberhalb des Arroyo Seco River, der her leicht angestaut ist und recht gute Bademöglichkeiten bietet. Die Badegäste verbringen auf dem Platz ihr Wochenende. Es sind vor allem mexikanisch-stämmige Großfamilien, die einen etwas anderen Lebenstil pflegen.
Dann gibt es noch 2 Teiche, die die Angelfreunde anziehen. Diese reisen mit großen Pick-ups an, deren Ladung außer den Angelgeräten im wesentlichen aus Sixpacks und Feuerholz besteht. Letzters ist auf jeden Fall nicht dumm, wir finden auf unserer abendlichen Wanderung oberhalb der Schlucht

jedenfalls kaum Holz.
Zur gewohnten Zeit krabbeln wir ins Zelt, aber jetzt geht das Leben erst richtig los. Da wird gekocht und getafelt, gesungen (die Kinder haben alle sehr schöne und glockenhelle Stimmen) und gelacht. Da können selbst die Angelfreunde nicht mithalten, ihre Sixpacks sind schon längst alle und das Feuer schon lange niedergebrannt, ehe dann irgenwann (ca. 2-3 Uhr) Ruhe einkehrt.


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