Sequoia NP - Wofford Heights - Panamint Springs - Death Valley NP





Der Morgen verspricht einen heißen Tag. Aber das wussten wir schon vorher, denn heute soll es in die Wüste gehen. Wir müssen den Sequoia NP wieder auf Ca198 Richtung Westen verlassen, da es in Ostrichtung keine Pässe über die Sierra Nevada gibt. So erreichen wir erneut das Central Valley und fahren auf Ca65S wieder etwa eine Stunde nur an Obstplantagen vorbei. Wir biegen auf Ca155 gen Osten ein, nach einem leichten Pass über einen Sierra-Ausläufer liegt das Isabella Reservoir vor uns. Trotz des geringen Wasserstandes ist an seinen Ufern ein reger Betrieb, auch die hervortretenden Sandbänke werden mit Pick-ups und anderen geländegängigen Fahrzeugen befahren. Das Ufer ist grün und mit Bäumen bewachsen, so dass wir eine schöne Schattenbank für unsere Mittagspause finden. Solche Plätzchen werden in den nächsten Tagen sehr rar werden.
Je weiter wir auf Ca178 nach Osten kommen, desto trockener wird es. Joshua Trees beherrschen jetzt die Landschaft und Jürgen lässt sich gleich mal richtig pieken.


Wir überfahren den Walker Pass und haben damit die Sierra Nevada endgültig bezwungen. Gleichzeitig erreichen wir den Großraum der Mojavewüste. Die nächsten 48 Stunden werden wir mehr oder weniger direkt mit ihr konfrontiert. Die Landschaft ist jetzt durchgängig mondähnlich.

Nach wie vor wechseln aber in Nord-Süd-Richtung liegende Täler und Bergketten einander ab. Wir bleiben auf Ca178. Rechts und links der Straße liegen verschiedene Waffentestcenter, Atombombenversuchsgelände und Air Force Basen. Es taucht auch eine überraschend große Stadt auf, Ridgecrest, wo all die Besatzungen dieser schönen Einrichtungen wohnen. Immerhin kann man sich hier, bevor es richtig wüst wird, noch mit allem Notwendigen versorgen und gegebenenfalls das letztemal vor dem Death Valley gepflegt übernachten.
Wir fahren jetzt nordwärts durch das Panamint Valley. An der Einmündung zur Ca190 liegt Panamint Springs. Der Name hat uns wohl verführt, hier unseren Übernachtungsort auszugucken. Aber es ist nichts mit grüner Oase. Es gibt auf dem Zeltplatz nur ein paar Büsche, die keinen richtigen Schatten bieten, sonst nur Sand und Schotter. Das Entscheidende ist: Es ist erst Kaffeezeit und wir wissen absolut nicht, was wir bis zum Einbruch der Dunkelheit noch machen sollen. Es ist hier: nichts.
Also beschließen wir, noch bis zum Death Valley weiterzufahren. Dazu muss zunächst der auf 4956 ft. liegende Townes Pass bezwungen werden, der für manches Auto bei dieser Hitze eine echte Herausforderung darstellt. Auch die Kühltemperatur im Mazda verlässt erstmalig den Normalbereich. Die Autoscheiben sind von innen richtig heiß. Nach dem Pass geht es dann steil wieder hinunter auf 0 ft = 0 m und wir sind mitten in der Wüste des Death Valley.


Das Visitor Center Furnace Creek befindet sich auf -186 ft und nebenan gibt es einen sehr ausgedehnten Campingplatz. Von den 200 Stellplätzen ist keiner belegt. Da müssen wir nicht vorprellen, sondern gehen auf eine Erkundungsfahrt in Richtung tiefster Punkt der USA.


Anschließend durchfahren wir den Artist Drive mit seinen in allen Farben angemalten Schluchten und spazieren ein Stück im Gold Canyon, der vorwiegend in gelb gehalten ist.


Es führt hier eine 3-Meilen-Wanderung zum Aussichtspunkt Zabriskie Point, laut Nationalpark-News ist vor wenigen Wochen ein deutscher Urlauber auf dieser Tour ums Leben gekommen. Er hatte nicht genug Wasser dabei.
Da steigen wir doch lieber wieder ins klimatisierte Auto. Es dämmert jetzt schon,


ist aber immer noch sehr heiß. Lediglich der Wind hat nicht mehr die Glut, sondern schafft schon ein klein wenig Kühlung. Das verleitet uns dazu, den schon besichtigten Zeltplatz wieder anzusteuern. Mittlerweile sind 3 oder 4 Plätze belegt und wir bauen im Dunkeln auch auf.
Was wir nicht bedacht haben, ist der Sandboden. Während die Luft jetzt langsam abkühlt, gibt er wie ein guter Kachelofen die tagsüber gespeicherte Wärme ab. Und die staut sich im Zelt. Wir bauen das Überzelt teilweise ab,


aber das hilft auch nur wenig. Wenn wir mal eindusseln, wachen wir schon nach kurzer Zeit schweißgebadet wieder auf. Die Wasserflasche muss ständig in Reichweite sein.
Die Alternative wäre ein Campingplatz in den über 3000 m hohen Bergen der Panamint Range gewesen. Wie es dort zugeht, kann man entnehmen.

zurück zur Übersicht