Death Valley - Rhyolite - Las Vegas





Nachdem wir in der Morgenkühle der ersten Dämmerung das Zelt noch weiter geöffnet haben, können wir noch ein wenig schlafen. Dann heißt es aber rechtzeitig aufstehen, so dass wir noch unter recht angenehmen Bedingungen frühstücken können. Ehe es richtig heiß wird, müssen wir wieder im Auto sitzen.
Am Visitor Center erfahren wir, dass gestern 45 °C waren, das ist für Mitte Juni auch hier ein rekordverdächtiger Wert. Wir sind aber von der Landschaft so beeindruckt, dass wir noch Touren zu den Aussichtspunkten Zabriskie Point und Dantes View unternehmen. Leider ist auch heute die Sicht miserabel.
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Zum Abschluß fahren wir durch das Tal wieder zurück (und erfreuen uns unserer Klimaanlage), um am Nordostausgang des Parkes die ghost town Rhyolite an der Ca374 zu besuchen. Vor ein paar tagen haben wir ja schon Virginia City erlebt, wo die Erinnerung an die "goldenen" Zeiten kräftig vermarktet wird. Hier bleibt das in Ansätzen stecken (die "Attraktion" ist ein aus Flaschen erbautes Haus von 1906),


sonst ist es nur gespenstisch.
In Beatty erreichen wir US95S, die uns direkt nach Las Vegas führen wird. Auch diese Straße scheint als Verbindung zwischen verschiedenen Gefängnissen und Versuchsgeländen konzipiert. Die zivilen Ansiedlungen bestehen aus Tankstellen (wovon wir eine in Indian Springs nutzen) und Motels. Rechter Hand tauchen die über 3600 m hohen Spring Mountains mit dem Las Vegas Ski and SnowBoard Resort auf. Wem in der Nähe von Las Vegas auh nach Camping zumute ist, der kann hier im Toiyabe NF zwischen mehreren Campingplätzen wählen. Uns zieht es aber nach der Wüstennacht in unser gebuchtes Hotel.
Wir erreichen Las Vegas in der Mittagshitze, auch hier die Temperaturen bei 37/38 °C. Es geht ohne großen Übergang direkt von der Wüste in die Großstadt, auch der Verkehr nimmt schlagartig zu, ebenso die Anzahl der Autobahnspuren. Nachdem wir Lebensmittel und Eis nachgefüllt haben, suchen wir, wieder ohne Stadtplan, das Hotel. Zum gleichnamigen Hotel gehört der Stratosphere Tower (höchstes Bauwerk westlich des Mississippi), der ist schon von weitem zu sehen und eine Adresse haben wir auch. Also kein Problem.
Angekommen, fahren wir aufs Geradewohl in das Parkhaus, besetzen die erste freie Parklücke, laufen 20 m über eine Verbindungsbrücke zum Hotelgebäude, eine Treppe hinunter und stehen pünktlich zum check-in Beginn um 3pm an der Rezeption. Besser kann es nicht laufen. Die Reservierung hat natürlich geklappt. Man wundert sich ein wenig, dass wir nur eine Nacht bleiben, aber Jürgen erklärt ihr, dass wir sicher sind, die erwarteten Spielgewinne in einer Nacht einfahren zu können, haha.
Der Weg zum Aufzug führt schon durch die Spielhalle, aber die Dusche in unserem Zimmer im 18.Stock ist uns jetzt wichtiger. Erst danach mischen wir uns unter die Spieler. Das gesamte Erdgeschoß des Hotels wird von der Spielhalle eingenommen und es ist zur Kaffeezeit voller Betrieb. Im Stockwerk darüber sind die "Versorgungseinrichtungen" untergebracht: Schnellrestaurants, Schnellmassagen, Sauerstoffkuren, gift shops.
Nach einer Weile wollen wir aber mal wieder Tageslicht sehen. Nachdem wir uns zwei Stunden in klimatisierten Räumen aufgehalten haben, trifft es uns draußen wie ein Hammer.


Aber wir spazieren tapfer ein ganzes Stück den Strip entlang,


besichtigen das "Sahara" mit integrierter Achterbahn und das "Treasure Island" mit integrierter Seeschlacht. Diese findet alle 90 Minuten mit zwei großen Schiffen in echtem Wasser mit viel Feuerwerk und Kanonendonner statt.


Der krönende Höhepunkt ist ein echter Schiffsuntergang.
Wenn man die luxuriösen Eingangsbereiche durchquert hat, ähneln sich die Hotels wie ein Ei dem andern: unten Spielhalle, darüber Versorgungstrakt. Nachdem wir das durchschaut haben, erleben wir auf dem Rückweg die zunehmende Lichterflut.


Aber die vorangegangene Wüstennacht fordert ihren Tribut, das Nachtleben von Las Vegas besteht für uns nur aus einem riesigen Bett.


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