Las Vegas - Hoover Dam - Kingman - Williams - Grand Canyon NP





Selbst am frühen Morgen wird im Casino schon eifrig gespielt. Aber so zügig, wie wir hineingekommen sind, verlassen wir das Hotel auch wieder. Dafür fahren wir den Strip schön langsam hinunter, um auch noch einen Blick auf die Hotels zu werfen, die wir gestern zu Fuß nicht mehr erreichen konnten.


Dazwischen gibt es auch immer mal wieder freie Flächen, wo wahrscheinlich alte Anlagen abgerissen wurden, um neuen Palästen zu weichen. Am "Luxor" halten wir noch einmal an und schauen in das Innere der schwarz-verglasten Pyramide, aber da gibt es keine Überraschung...
Am Flughafen vorbei verlassen wir Las Vegas auf der US93S, wobei in diese Richtung der Übergang nicht so krass ist. Bis zum Hoover-Damm erstrecken sich noch einige Vorstädte. Auch hier jede Menge Spielcasinos, möglicherweise für eine etwas gehobenere Besucherschicht.
Vor dem Damm erwartet uns ein Stau. Die Ursache sind Bauarbeiten, aber verschärft wird die Situation durch eine Kontrollstelle. Bei uns vermutet man aber keinen Sprengstoff im Kofferraum.
Der Hoover-Damm staut den Colorado River zum Lake Mead und liefert damit Energie und Wasser für Las Vegas, sonst könnte diese riesige Stadt mitten in der Wüste wohl nicht existieren.


Gleichzeitig überfahren wir die Grenze von Nevada zu Arizona. Nachdem wir schon den Grenzübergang von Kalifornien nach Nevada östlich des Death Valley verpasst haben, nehmen wir auch hier kaum Notiz. Das wird sich rächen.
Nun liegen wieder über 70 Meilen wüstenähnliche Gegend ohne Ansiedlung vor uns. Nur in der Ferne ist mal eine Ortschaft mit dem schönen Namen Chloride zu sehen, dies allein klingt nicht verlockend. In Kingman erreichen wir eine wichtige Ost-West Trasse. Hier führte die alte Route 66 durch, es ist ein wichtiger Stützpunkt für die Southern Pacific und der heutige Autoverkehr wird von der I40 bewältigt. Im Visitors Center kann man sich mit Informationen zu diesen Themen eindecken. Wir haben aber inzwischen gemerkt, dass wir viele Prospekte auf der Rückbank ungelesen wegwerfen werden müssen und greifen nur noch sehr selektiv zu.
Wir fahren auf die I40E und können in Ruhe Meilen fressen. Auf 100 Meilen wird der Blick durch nichts abgelenkt. Jetzt können wir auch abschätzen, dass wir es noch locker bis zum Grand Canyon schaffen werden. In Williams verlassen wir die I40 und nutzen diese erste echte Ortschaft seit Kingman zum Einkaufen und zu einem Besuch des Visitor Center des Kaibab National Forest. Immerhin wissen wir schon seit 4 Wochen, dass der Mather CG am Grand Canyon höchstwahrscheinlich ausgebucht sein wird. Dies ist nämlich einer der NP Campgrounds, die über das Internet gebucht werden können und dabei erfährt man auch den aktuellen Belegungsgrad zum Wunschtermin. Die Vermutung wird uns bestätigt, gleichzeitig erfahren wir, das es auf dem NF Campground vor dem Park noch gute Chancen gibt. So halten wir uns nicht lange auf, obwohl Williams als Station der Southern Pacif und Ausgangspunkt der Grand Canyon Railroad eisenbahnhistorisch einiges zu bieten hat.
Nach weiteren 50 Meilen bevölkerungsfreien Raumes erreichen wir den TenX CG des Kaibab NF und belegen hier ein schönes Plätzchen. Am späteren Abend wird auch dieser Platz komplett voll. Wir bauen schnell auf, trinken noch gemütlich Kaffee und starten dann zur Grand Canyon Abendshow.
Viele Aussichtspunkte am Südrand des Grand Canyon sind sehr autofreundlich angelegt: parken, 10 bis 50 Schritte bis zur Brüstung des Aussichtspunktes, Kamera gezückt und abgedrückt.



In der Abendsonne sind die Eindrücke aber tatsächlich grandios und durch unsere Fototechnik und -künste nicht rüberzubringen. Wie wir sind abends um 19 Uhr noch viele Menschen unterwegs. Durch einige interessante Infotafeln erfahren wir Interessantes über die Dimensionen der vor uns liegenden Landschaft, wir haben sowohl die Entfernungen als auch die Höhenunterschiede klar unterschätzt.
Morgen wollen wir zumindest ein Stück in den Canyon hinuntersteigen. Der Plan, mit Sonnenaufgang den Abstieg zu beginnen (wie das einige tun), wird in geheimer Abstimmung mit einer Gegenstimme abgelehnt. Trotzdem kriechen wir zeitig ins Zelt, hier darf kein Feuer gemacht werden. Dafür muss man bei der herrschenden Trockenheit volles Verständnis haben. Immerhin brennt es in Colorado schon mehr als eine Woche.


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