Grand Canyon NP - Cameron - Monument Valley





Heute packen wir das Zelt wieder ein und nehmen Abschied vom Grand Canyon. Da wir aber den Park sowieso in östlicher Richtung verlassen, bietet es sich an, die an der Az64 gelegenen Aussichtspunkte auch noch zu besuchen. Hier sind die Aussichten nicht mehr ganz so spektakulär, aber der Canyon öffnet sich und gibt den Blick auf den Colorado River und die östlich davon gelegene Wüste Painted Desert frei.


Wichtig ist heute der Nachschub an Lebensmitteln, Eis und Benzin. Da wir jetzt schon wissen, was von den Ortsbezeichnungen auf der Karte zu halten ist, nutzen wir die erste Möglichkeit an der Kreuzung Cameron. Aber wir haben uns wieder verschätzt. Wir erreichen jetzt über US89N und US160E die Reservation der Navajo Nation, die einen anderen Eindruck als die bisher gesehenen macht. Die Navajos besitzen ein Parlament und eine Regierung, sie betreiben einen Kohlebergbau mit zugehöriger Eisenbahnlinie und Kraftwerk. Demzufolge gibt es auch größere Städte mit allen Versorgungseinrichtungen. Darüberhinaus entfalten sie an den Straßen eine rege Handelstätigkeit. Wir haben aber leichte Zweifel bezüglich der Echtheit der angebotenen indianischen Kult- und Schmuckgegenstände. Es gibt auch einen Marktführer, Häuptling "Yellow Horse" betreibt mit Abstand die meisten Verkaufsbuden.
In Kayenta biegen wir auf die US163E ab, hier gibt es am Ortsausgang fast einen Verkehrsunfall, als eine vor einem Hund flüchtende Kuh über die Straße springt. Aber wir haben das geahnt und können noch gemütlich bremsen.
Jetzt geht es noch über einen Pass und dann ist es soweit: das Monument Valley öffnet sich vor uns. Wie viele vor uns werden wohl hier schon spontan angehalten haben, um ein Bild zu machen?


Dabei ist das nur der Vorgeschmack. Die wirklich markanten Klötzer sind von der Straße aus nicht zu sehen, so dass sich für die Navajos das Betreiben eines Parks gegen Eintrittsgeld nebst danebenliegendem Campground lohnt. Hier gilt auch unser NP Pass nicht, aber den Indianern gibt mans gerne. Am Visitor Center machen wir gleich das nächste Standardbild.


Nun hält uns auch nichts mehr und wir starten zum 17-Meilen-Drive durch die Klötzer auf einer Straße, die einfach mit einer Planierraupe in den roten Wüstenboden gefräst wurde. Das Auto ist ja schon einiges gewohnt, aber dies ist der Höhepunkt. Aus einigen Ecken der Karosserie wird der rote Staub wohl nie wieder weichen.


Bei dieser Gelegenheit haben wir die Felsformation "3 Sisters" in "4 Sisters" umgetauft (s. Bild).
In der tiefstehenden Abendsonne sind die Felsen besonders malerisch. Dies und das Fehlen wirklicher Alternativen zu dieser doch schon recht späten Stunde veranlasst uns, entgegen ursprünglicher Absicht noch eine Wüstenübernachtung auf dem Mitten View CG zu wagen. Nach unseren Erfahrungen im Death Valley lassen wir diesmal das Überzelt erstmal weg.


Die Abendstimmung hier auf dem Platz ist wirklich bombastisch, auch wenn überraschenderweise jetzt Wolken aufziehen.


Von unseren Platznachbarn, zwei Schwaben aus Rottweil (der Platz ist übrigens fest in deutscher Hand) erfahren wir aber, das es sich um die Rauchwolken des großen Feuers in Arizona handelt. Sie kommen von dort und haben den ganzen Tag die Sonne nicht gesehen.
Mittlerweile kommt auch Wind auf, vorsichtshalber bauen wir das Überzelt doch noch auf. Das erweist sich als Glücksgriff, denn der Wind verstärkt sich zum ausgewachsenen Sandsturm. In der ersten Nachthälfte überlegen wir, wann wir mit dem Zelt davonfliegen. In der zweiten Hälfte lässt der Wind nach, dafür heizt der Wüstenboden wieder gut durch. Auch die zweite Wüstennacht können wir nicht als gelungen abhaken.


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