Monument Valley - Page - Lees Ferry - Kanab - Bryce Canyon NP





Die "Rauchwolken" des Arizona-Feuers sind am Morgen kaum noch zu sehen, der Wind schein etwas gedreht zu haben. Jedenfalls ist es wieder ein schöner Morgen, der für die lausige Nacht entschädigt. Aber die wunderbare Stimmung des gestrigen Abends ist nicht mehr zu übertreffen. Wir können getrost einpacken und der nächsten Sehenswürdigkeit entgegenziehen.
Für die letzte Woche war die Planung am wenigsten weit fortgeschritten, da wir Zweifel hatten, ob wir das Programm der ersten drei Wochen überhaupt wie geplant durchziehen könnten. So ergibt sich aus der täglich neuen Spontanplanung ein gewisser Zickzackkurs. Außerdem wissen wir nach wie vor nicht genau, ob die Waldbrände in Colorado uns in die Quere kommen.
So geht es heute erst mal ein Stück zurück auf US163W und US160W, um schließlich auf Az98 nach Page zu kommen, das wir als einen sicheren Stützpunkt für die Lebensmittelversorgung einstufen. Hier entschließen wir uns, nicht am Glen Canyon Dam den Colorado River zu überqueren, sondern den Umweg über die eindrucksvolle Brücke über den Fluss


bei Lees Ferry zu nehmen. Unsere Erwartungen werden erfüllt, der Colorado River bildet hier zwar keinen Canyon, aber immerhin ein gewaltiges Tal, in dessen Flanke die Straße förmlich hineingehackt wurde.
Die folgenden knapp einhundert Meilen sind wieder wüstenartig und menschenleer. Kurz hinter der Staatsgranze zu Utah erreichen wir in Kanab wieder eine größere Ortschaft und legen einen Tankstop ein. Wir sind jetzt wieder auf der Standardroute der US89 und an einem Häufungspunkt von Nationalparks. Die Straße zum Zion NP lassen wir links liegen und dann geschieht etwas Wunderbares: Wir kommen in ein langgestrecktes Tal und zumindest der Talgrund ist von einem saftigen Grün, dass uns schon fast in den Augen sticht. Die letzten fünf Tage waren ja durchweg in Braun- Rot- und Grautönen gehalten, wenn man mal von den Kunstgebilden in Las Vegas absieht. In den Bergen drumherum ist es aber nach wie vor sehr trocken und nicht allzuweit entfernt gibt es auch einen kleineren Waldbrand, der aber unter Kontrolle zu sein scheint.
Das Grün hält auch nicht sehr lange vor, spätenstens als wir auf dem Scenic Byway Ut12W in den Red Canyon eingebogen sind, ist damit Schluß. Dafür sind wir jetzt wieder im Bereich der Wolken, aus denen sogar ein paar Tropfen fallen, Wir können aber jeden einzeln auf dem Autoblech nummerieren.
Das der Sunset CG im Bryce Canyon im Wald liegt, nimmt uns sofort für ihn ein. Wir müssen uns sputen, denn am Eingang gibt es einen Überblick, dass nur noch ca. 5 Zeltstellen frei sind. Wir brauchen auch zwei Umrundungen, um eine passende zu finden. Das Zelt ist aber ruck-zuck aufgebaut, wir können die Wetterlage nicht so richtig einschätzen.
So haben wir aber genügend Zeit für eine Abendfahrt am Canyonrand. Die Beleuchtung der Szenerie soll abends am besten sein. Wir können das bestätigen,


obwohl die Sonne nur matt durch die Wolken scheint. Den (gedachten) Sonnenuntergang erleben wir standesgemäß am Sunset Point.


Auch von hier ist in der Ferne ein Waldbrand zu sehen. Erstaunlicherweise ist aber auf dem Campingplatz Feuer erlaubt. Die abends durchgehenden Ranger interessieren sich nur dafür, wo man das Feuerholz her hat, denn im Park selbst darf es nicht gesammelt werden. Aber ich zeige ihnen unsere dreckige Rückbank, damit hat sich der Fall erledigt.


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