Telluride - Black Canyon of Gunnison NP - Gunnison - WinterPark





Der Sunshine CG macht auch am Morgen seinem Namen alle Ehre. Gute Voraussetzungen für die heute geplante Fahrt über mehrere Bergketten der Rocky Mountains.
Tatsächlich beginnt die Fahrt schon sehr abwechslungsreich. Wir folgen zunächst weiter der Co145, dann der Co62, die uns über den Dallas Divide (8970 ft.) führt. Hier gibt es wieder schöne Sichten auf die östlich liegenden Berge des Uncompahgre NF, deren höchste die 4000m-Marke übertreffen.
anach erreichen wir US550N und folgen ihr bis Montrose, wo wir auf US50E abbiegen. Kurze Zeit später führt die Stichstraße Co347 in den Black Canyon of Gunnison NP. Dieser Canyon bietet in Form und Farbe einen reizvollen Kontrast zu den bereits gesehenen. Wir haben jetzt die geologische Formation des Colorado Plateau, die uns eine Woche lang begleitet hat, verlassen und sind im Großraum der Rocky Mountains Hauptkette.
Dieser Nationalpark ist vergleichsweise kleinräumig, man kann ihn gut mal so nebenbei mitnehmen.


Das anschließende Curecanti NRA umschließt auf 25 Meilen den aufgestauten Gunnison River. Hier gibt es viele Zeltplätze und es ist für ein paar Tage Urlaub sicher keine schlechte Gegend.
Bei der Einfahrt in die Stadt Gunnison verliert das Fahrzeug vor uns seinen Anhänger. Dieser nebst Ladung (ein Mietklo) torkeln über die Straße und krachen schließlich gegen einen Laternenpfahl. Bei der breiten Straße und dem geringen Verkehr scheint das aber für Niemanden ein Problem darzustellen. Wir haben uns schon manchmal Gedanken über die Verkehrssicherheit amerikanischer Autos gemacht, beispielsweise liegen auffällig viele kaputte Reifen an den Straßenrändern herum.
Nach dem Tankstop in Gunnison geht es nun wirklich zur ersten echten Überquerung der Rocky Mountains. Aber wie schon öfter erlebt, ist auch diese Passstraße sehr gut ausgebaut und hat keineswegs hochalpinen Charakter. Locker können wir die zahlreichen großen Trucks überholen. Auf jeden Fall ist am Monarch Pass (Continental Divide) ein neuer Autohöhenrekord (Jürgen,3448 m) fällig.


Witterungsmäßig müssen wir uns auch etwas umstellen, die Sonne verschwindet nun des öfteren hinter den Wolken. Immerhin befinden wir uns in einem Skigebiet.
Nach der Abfahrt vom Pass geht es auf US24 nach Norden durch das Tal des Arkansas River. Dies sit ein beliebtes Gebiet für Rafting Touren, zahlreiche Unternehmen bieten ihre Dienste an. Überhaupt ist hier touristisch eine Menge los, westlich von uns liegt jetzt die Sawatch Range mit ihren nach den Universitäten Yale, Harvard, Princeton usw. benannten Viertausendern. Sicher ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger.
Hinter Leadville biegen wir auf die Co91 in Richtung I70 ab, aber nur, damit Carola am Fremont Pass (Continental Divide) den Rekord um einen Meter auf 3449 m schrauben kann. Als wir die I70 erreichen, lesen wir das Schild "Denver 80 miles", aber noch ist es nicht soweit. Wir unterqueren im Eisenhower Memorial Tunnel wieder die Continental Divide und folgen der bombastisch in die Landschaft gelegten I70E bis zur Ausfahrt zum Rocky Mountains NP. Von dort geht es auf der US40 wieder zurück und hoch zum Berthoud Pass (Continental Divide, wieder 3449 m (laut Karte, das Schild bietet nur 2 m weniger).


Hier ballen sich Gewitterwolken und es fängt auch an zu regnen. Bei der Abfahrt von Pass hört es aber schon wieder auf. Wir haben jetzt den Arapaho NF mit vielen Campingplätzen erreicht. Nachdem der erste besichtigte wieder total menschenleer ist und auch recht nah an der Straße liegt, finden wir auf dem belebteren Idlewild CG ein Plätzchen am Fraser Creek und schlagen unser letztes Zeltlager auf.
Kurze Zeit nachdem das Zelt steht, gibt es einen fürcherlichen Lärm, den wir zunächst nicht zuordnen können. Erst als es mehrmals tutet, können wir die Lärmquelle als einen vorbeifahrenden, kilometerlangen Güterzug identifizieren. Tatsächlich unterquert hier die Denver and Rio Grande Railroad in einem Tunnel die Continental Divide und wir wohnen direkt neben der Zufahrtsrampe.
Auch heute haben wir noch Zeit für einen Erkundungsausflug und wieder liegt ein Ski Resort in der Nähe, diesmal ist es Winter Park. Dieses ist nicht so mondän wie Telluride, aber es hat Bahnanschluss. Es gibt einige große Hotels und Lodges, aber im Sommer ist nicht viel los. Dafür liegt hier der Tunneleingang und wir erleben den nächsten Güterzug, der mit mehreren Dieselloks vorn und hinten bespannt, minutenlang an uns vorbeirollt. Es ist wirklich beeindruckend. In der Nacht haben wir noch dreimal dieses Erlebnis in akustischer Form. Eines davon in diesem engen Tal besonders eindrucksvoll (nur für Eisenbahnfans), wahrscheinlich weil auch in der Mitte des Zuges noch einige Lokomotiven laufen.


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