Winter Park - Denver





Für den letzten Fahrtag haben wir uns nicht mehr viel vorgenommen: Besuch des Rocky Mountains NP und dann ab nach Denver, um dort die Vorbereitungen zur Abreise in aller Ruhe erledigen zu können.
Die Gewitterwolken des Vorabends haben sich verzogen, bis Mittag ist wieder strahlender Sonnenschein. Wir fahren weiter auf der US40 in Richtung Granby, parallel zur Straße die Eisenbahnlinie. Jetzt kommt naürlich kein Zug, wo wir doch gern noch einen in dieser schönen Landschaft gesehen hätten.
Granby ist das Touristenzentrum am Südeingang des Nationalparks und hat durch seine großen Seen und umliegenden Berge selbst schon einiges zu bieten.
Im Park statten wir zunächst dem Timber Creek CG einen Besuch ab, einfach um zu sehen, wie voll er ist. Tatsächlich hätten wir wohl am Vorabend keinen Platz mehr bekommen. Dann stoppen wir am Colorado River Trailhead. Dieser Fluß hat uns jetzt eine Woche mehr oder weniger begleitet, ohne dass wir ihm ganz nahe gekommen wären. Hier auf dem Wanderweg zu seiner Quelle ist es dann soweit:


Am Milner Pass überqueren wir zum letzten Mal die Continental Divide, der Poudre River fließt in den Atlantik, der Beaver Creek in den Pazifik.


Letztmalig erreichen wir auch einen neuen Autohöhenrekord: 12183 ft. = 3713 m. Leider überhaupt nicht markiert:


Wir sind immerhin deutlich über dem Jungfraujoch und dem Mittelallalin, die beide voll vergletschert sind. Hier haben wir jedoch den Eindruck, als ob wir uns auf der Kammstraße der Vogesen befinden. Andererseits ist dies der Breitengrad von Madrid oder dem Olymp.
Es gibt noch ein paar schöne Aussichten


und man kann sicher auch sehr schöne Wanderungen machen, aber es ist doch ein Park, um mehrere Tage Urlaub zu verbringen. Unserer geht aber gerade zu Ende. Außerdem wachsen die Gewitterwolken wieder bedrohlich an. Wir beenden also offiziell unser Nationalparkbesuchsprogramm. Siebzehn nationale Parks, Monuments und Seashores haben wir besucht, den Rest müssen wir uns auf dem gekauften Bildschirmschoner ansehen.
Estes Park ist die "Hauptstadt" am Osteingang des Parks, von dort wählen wir nicht den direkten Autobahnweg nach Denver, sondern fahren entlang der Rocky Mountains Hauptkette auf Co7, Co72 und Co119 nach Süden. Es geht durch eine sehr schöne Berglandschaft mit mehreren kleineren Skigebieten. Im Sommer scheint es hier aber recht ruhig zuzugehen. Es ist auch kaum Verkehr. Das ändert sich ziemlich schlagartig, als wir die Ortschaft Black Hawk erreichen. Hier und im Nachbarort Central City werden einige der wenigen Spielcasinos von Colorado betrieben.
Die letzten Meilen vor Denver fahren wir auf US6E noch einmal durch einen spektakulären Canyon (Clear Creek Canyon), ehe wir in Golden den städtischen Großraum erreichen. Hier pulsiert der Verkehr wieder gewaltig und wir sehen zu, dass wir so schnell wie möglich auf der I70 die Stadt durchqueren und die ruhigeren Gefilde rund um unser Hotel erreichen. Hier schließt sich der Kreis.
Das Auto wird komplett entladen und das Gepäck flugreisegerecht umorganisiert. Für das Abendessen haben wir noch Bier, Butter, Wurst und Käse, nur an Brot fehlt es. (Kaffee ist auch alle geworden, der wird aber mit der Kaffeemaschine im Zimmer geliefert). Weit und breit gibt es hier keine Einkaufsquelle, wir fahren also noch schnell die 10 Meilen bis zur riesigen Aurora Shopping Mall. Aber sie haben hier zwar drei Textilkaufhäuser und eins für Hundefutter, aber keinen Lebensmittelmarkt. In der bakery gibt es nur Torten. Nebenan ist Wal-Mart, kennen wir aber schon: kein Brot. Nach anderthalb Stunden zeigt uns wieder eine freundliche Frau den Weg zu "Albertsons", dann haben wir auch unsere letztes Abenteuer überstanden.
Demgegenüber geht das Abgeben des Autos, die letzte Amtshandlung des Tages, ruck-zuck. Vor dem Gelände der Autovermieter ist eine Tankstelle, dort füllen wir auf. Die Frage des Automaten nach einer Autowäsche beantworten wir abschlägig. Wir fahren auf den Park von Hertz unter ein riesiges Dach und stellen den Mazda zu ca. 1000 anderen Autos. Eine Lautsprecherstimme fordert uns auf, unseren Krempel mitzunehmen, den Zündschlüssel steckenzulassen und uns ins Büro zu begeben. Die Dame am Schalter bekommt fast einen Herzinfarkt, als wir den aktuellen Meilenstand mitteilen und will wissen, wo wir denn überall gewesen sind. Nachdem wir die ersten 5 Bundesstaaten aufgezählt haben, glaubt sie uns. Die Abrechnung wird gemacht, erst jetzt wird der Betrag abgebucht. Wir haben also noch einmal 10% gespart durch die Kurssteigerung des Euro während unseres Urlaubs.
Der Hertz-Bus bringt uns zum Airport, der Hotelbus wieder ins Hotel. Alles klappt wie am Schnürchen, die ganze Aktion hat nur halb so lange wie der Brotkauf gedauert. Wir verschenken unsere Kühlbox an den Hotelmanager, werfen noch einge Kilo ungelesene Prospekte weg und melden uns für den Bus 730am zum Flughafen an. Das wars dann.


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